Materialmix beim Anfertigen von Moosbildern
Ein kreativer Blick auf die Vielfalt natürlicher Werkstoffe
Moosbilder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – nicht nur als ästhetischer Blickfang, sondern auch als Ausdruck naturverbundener Gestaltung und nachhaltiger Raumkunst. In meiner künstlerischen Arbeit spielen sie eine besondere Rolle: Jedes Werk erzählt eine eigene Geschichte und lebt von der Vielfalt der Materialien, die sorgfältig aufeinander abgestimmt sind.
Konservierte Moose: Die grüne Basis
Das Herzstück jedes Moosbildes bildet das konservierte Moos. Dabei greife ich auf verschiedene Moosarten zurück, um Struktur, Tiefe und Farbabstufungen zu erzeugen. Besonders häufig verwende ich:
Flachmoos (Plattenmoos): Ideal als Basisfläche – weich, sattgrün und besonders gleichmäßig.
Kugelmoos: Dreidimensional und lebendig, fast skulptural – perfekt für plastische Akzente.
Islandmoos (Rundmoos oder Rentiermoos): In unterschiedlichen Farbtönen erhältlich, oft eingefärbt – sorgt für verspielte, lockere Texturen.
Alle Moose sind sorgfältig konserviert, das heißt: Sie behalten ihre Farbe und Weichheit dauerhaft, benötigen weder Wasser noch Licht und wirken dennoch lebendig.
Holzzweige & Äste: Struktur & Richtung
Holzelemente wie naturbelassene Zweige, Wurzeln oder Rindenstücke verleihen dem Moosbild eine organische Struktur und manchmal sogar eine narrative Richtung. Ich setze sie ein, um Linien zu betonen, Wege anzudeuten oder das Auge bewusst durch das Bild zu führen. Besonders edel wirken Treibholzstücke oder dunkel gealterte Äste mit Rissstruktur.
Getrocknete & konservierte Pilze: Skulpturale Details
Ein ganz besonderes Material, das ich gern verwende, sind konservierte Pilzsorten – etwa Baumpilze, Stielporlinge oder Zunderschwämme. Sie bringen eine ruhige Erdigkeit ins Bild und wirken fast wie kleine plastische Skulpturen. Pilze erzählen von Vergehen und Erneuerung – ein faszinierender Kontrast zur leuchtenden Frische des Mooses.
Gräser, Sträucher und Blüten: Feingliedrige Akzente
Für feine, lineare Strukturen arbeite ich oft mit:
Konservierten Gräsern (z. B. Lagurus, Pampasgras oder Bärenklau)
Strauchsorten wie konservierter Eukalyptus, Salal oder Ruscus
Getrockneten Blüten – von zarten Schleierkrautwolken bis hin zu kräftig gefärbten Hortensienköpfen
Sie bringen Farbe, Bewegung und Leichtigkeit ins Gesamtbild. Besonders wichtig ist mir dabei die Balance zwischen Wildheit und Ordnung, zwischen Natürlichkeit und gezielter Komposition.
Der künstlerische Prozess: Komposition statt Dekoration
Ein Moosbild ist für mich kein bloßes Dekorationsobjekt, sondern eine kompositorische Arbeit, vergleichbar mit einem Relief oder einem Landschaftsgemälde. Der Reiz liegt im Spiel der Kontraste: weich und hart, hell und dunkel, flach und dreidimensional. Dabei folgt jedes Bild einer eigenen inneren Logik – manchmal ruhig und meditativ, manchmal energiegeladen und rhythmisch.
Fazit
Der gezielte Materialmix ist das Fundament lebendiger, ausdrucksstarker Moosbilder. Durch die Kombination von verschiedenen Moosarten, Hölzern, Pilzen, Gräsern und Blüten entsteht ein Werk, das nicht nur die Natur ehrt, sondern auch zum sinnlichen Erlebnis wird – ein Fenster zur Stille und zur Vielfalt unserer Umgebung.
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